Integrative Pädagogik Kennessey

In der integrativen Pädagogik n. Kennessy steht das Verständnis für die Art und Weise wie Kinder funktionieren im Vordergrund. Ein Verständnis für das Kind ermöglicht, dass Eltern adäquat reagieren können.

Die Ressourcen des Lebens werden zu einem grossen Teil in der Kinderstube erworben und Eltern können viel dazu beitragen, dass ein Kind gute Startbedingungen hat.

 

M. Kennessey geht von folgenden Thesen für die Erziehung aus, Zitat (M. Kennessey, 2005, S. 16)

  • Der Mensch ist ein soziales Wesen

Es gibt ein angeborenes, genetisch veranlagtes Bedürfnis dazu zu gehören. Dies bedeutet konkret, dass alle Kinder zur Gemeinschaft gehören möchten.

  • Der Mensch ist ein zielgerichtetes Wesen

Die Zielgerichtetheit bestimmt das Verhalten jedes Kindes. Wenn die Pädagogen über die Regeln der unbewussten Vorgänge der Zielgerichtetheit informiert sind, können sie ihre Ziele erfolgreich erreichen.

  • Der Mensch trachtet nach Selbstverwirklichung

Diese innere Kraft ist angeboren und möchte das gesamte Leben lang das Individuum lenken. In der Pädagogik gilt es, diese Energie für das Lernen einzubeziehen und auszunützen.

  • Alle Menschen sind gleichwertig

Diese These ist für die demokratische Erziehung von enormer Bedeutung und ist der Grundstein der Demokratie. Gleichwertig heisst nicht gleich, sondern gleich wertvoll (gleiche Chancen). Jeder Mensch, sei es ein Erwachsener oder ein Kind, hat das Recht als wertvolles Individuum ernst genommen zu werden. Jeder Mensch soll seine Würde wahren können. Wenn Erwachsene diese Grundthese ernst nehmen, dann werden sie dem Kind gegenüber den richtigen Ton finden und die Verhaltensänderung auffälliger Kinder kann ihren Anfang nehmen.

 

Diese Thesen finden sich auch in der PSI-Theorie wieder.


Merkmale der integrativen Erziehung

adaptiert n. Kennessey, S. 20

  1. Gegenseitige Achtung und Akzeptanz der Persönlichkeit der Familienmitglieder
  2. Freundlicher Ton
  3. Klare Grenzen, klare Erwartungen, klare Konsequenzen
  4. Bedingungslose Liebe 
  5. Angstfreie konstruktive Kommunikation
  6. Gemeinsame Entscheidungen

Grundbedürfnisse der Kinder und das Handeln der Eltern

  • Das Bedürfnis nach Sicherheit
  • Das Bedürfnis der Dazugehörigkeit
  • Das Bedürfnis nach Freiraum
  • Das Bedürfnis nach Entwicklung

 

Regeln für Eltern angelehnt an M.Kennessey S. 24 ff

  • Vorbild sein 
    Das was das Kind können soll, wie z.B. aufräumen, muss man selbst tun und erklären: "Ich räume jetzt die Küche auf, das Besteck kommt dahin, damit alle die Sachen wieder finden und bevor sie kochen, nicht zuerst aufräumen müssen.
  • Kind integrieren
    Kinder möchten tun, was Erwachsene tun und dabei sein. Bsp: Während kochen und backen, Lavabo mit Wasser füllen und Kind darf stehend auf Stuhl, Abwaschen. Beim Kuchen backen, darf es Schwingbesen abschlecken, abwägen helfen etc. Beim wickeln des Geschwisters, darf es mithelfen, so z.B. Windel geben, Feuchttücher hinreichen. Es darf aber nicht selbst wickeln, denn das ist die Aufgabe von Mami. Wenn Mami aufs WC geht, darf es zuschauen und wenn es will, selbst auch schauen, wie das geht auf der Toilette. Wird das Kind älter, wird es selbst fest stellen, dass es das nicht mehr will und Abstand nehmen. Wie soll es aber lernen wie das geht, wenn es nicht sieht was ältere tun?
  • Klare Grenzen
    Eltern müssen sich ganz klar sein, über die geltenden Regeln und welche Grenzen nicht überschritten werden dürfen. Pro Tag, können nicht alle Grenzen auf einmal durchgesetzt werden. Überlegen Sie, was ihnen am wichtigsten ist und diese Grenze verteidigen Sie dann freundlich.
  • Ermutigend sein
    Verhalten der Eltern: machen lassen und Erfahrungen sammeln lassen. Nicht einschränken, wo keine Gefahr besteht. Aber auch nicht steuern und dauernd sagen, was es tun muss. Gemeinsam tun, einander helfen. Es ist auch möglich gemeinsam die Zähne zu putzen und dann noch etwas zu helfen, wenn man sieht, was noch nicht so gut geht. Bei Rückschlägen oder Frustration z.B. sagen: "Oh, das macht dich jetzt wütend (traurig), dass das nicht gegangen ist. Ich bin mir sicher, das nächste Mal wird es besser gehen!"
  • Vertrauensvorschuss
    "Ich bin mir sicher, dass du das mit der Zeit kannst." "Es tut mir leid, dass das nicht gelungen ist. Ich bin sicher, dass es das nächste Mal besser geht. Komm wir gehen Zähne putzen. Dabei lustiges Lied singen, damit das Zähne putzen positiv erlebt wird. Bsp: "De Hans im Schnäggeloch, hät alles was er will." oder "Dört äne am Bergli, dött stoht e wissi Geiss, ich han sie wölle mälche, da haut sie mer eis. Hola duli duli duli, hola ....."
  • Geduld
    Zeit lassen, es selbst auf die eigene Art und Weise zu tun. Die Gegenwart geniessen und die gute Beziehung fördern. Egal wenn mal mal den Bus oder den Zug verpasst, oder zu spät auf Besuch kommt, wenn das Kind es aber dafür schafft sich selbst anzuziehen. Das heisst auch sich als erwachsene Person zurückhalten, nicht verbessern oder zeigen. Sondern fragen: möchtest du, dass ich dir das zeige? Aufhören, wenn die Aufmerksamkeit des Kindes nachlässt, dann ist es zu viel. Jedes Kind möchte die Dinge selbst ausprobieren dürfen und aus Fehlern lernen dürfen. Sofern es nicht gefährlich ist, spricht nichts dagegen.
  • Erfolgserlebnisse
    Diese bemerken und das äussert sich wie folgt: "Das ist sehr gut gegangen." Das hat Spass gemacht!" (die positive Brille anziehen, die negative in die Schublade).
  • Wahlmöglichkeiten innerhalb der geplanten Tätigkeit anbieten (zwei reichen)
    Möchtest du diese, oder diese Geschichte? Möchtest du zuerst die Schuhe, oder die Jacke anziehen? Der Bus fährt schon bald: Wenn du dich rasch anziehst, dann erwischen wir ihn. Wenn du langsam anziehst, dann werden wir an der Bushaltestelle warten auf den nächsten. 
  • Fragen
    Darf ich dir helfen? oder Abwarten und Zusschauen. (Hilf mir es selbst zu tun...)
  • Freude und Interesse zeigen (ehrlich und aufrichtige Freude)
    Ich freue mich, dass du das gerne spielst. (Loben ist immer bewertend, und Abhängigkeit vom Lob ist fremdgesteuert und macht abhängig und kann das Kind schwächen).
  • Wertschätzen
    "Vielen Dank, hast du den Tisch gedeckt, abgewaschen." "Es hat mir gut gefallen mit dir zusammen auf Besuch zu gehen.""Es war lustig mit dir in der Badi heute."
  • Mitfühlen
    "Ja, das tut weh, komm, ich drück dich fest." "Ja, das war gemein, das hat dich traurig gemacht." Gleichzeitig gebe ich dem Kind eine Orientierung auf dieser Welt. Nicht alles was andere tun, ist richtig, man muss nicht alles erdulden.
  • Positive Seite formulieren
    Wenn du die Zähne bis 20 Uhr geputzt hast, dann haben wir noch Zeit für eine Geschichte.
  • Entwicklungsmöglichkeiten erwähnen
    Ich bin mir sicher, je mehr du Mathe übst, desto besser wird es mit der Zeit gehen
  • Auf die Gefahr hinweisen
    "Die Platte ist heiss!", "Auf dem Trottoir ist es sicher weit ab der Strasse, die Autos fahren so rasch und sehen dich nicht." "Beim Fussgängerstreifen warten wir, bis das Auto ganz angehalten hat, da wir sonst nicht wissen, ob es weiter fährt."
  • Humor
    "Oh bin ich so ein Globi, jetzt ist mir das Glas runter gefallen und kaputt gegangen."
  • Magische Phase ausnutzen (ca. 3–5 jährig)
    Aufräumen "Die Spielsachen möchten jetzt ganz rasch schlafen gehen, die sind so müde, wir helfen ihnen."
  • Freundliche Folgen eintreten lassen
    "Schön, dass du zu Hause bist. Wir haben schon wie immer um 18 Uhr gegessen, möchtest du noch Resten wärmen für dich?" "Oh der Bus ist uns vor der Nase abgefahren, da es lange ging, bis wir die Jacke und Schuhe angezogen hatten. Jetzt warten wir auf den nächsten Bus und ich informiere dein Gotti, dass wir etwas später kommen." "Nachdem du aufgeräumt hast, können wir zusammen in die Badi gehen." "Sobald du das Zimmer aufgeräumt hast, darfst du dich mit deinen Kollegen treffen."
  • Vertrauen aufbauen
    "Möchtest du mir erzählen, was dich beschäftigt?"
  • Entwicklungshilfe
    "Dieses Mal hänge ich die Badehose auf. Das nächste Mal kannst du mir helfen." "Wir müssen noch die Badehose aufhängen, komm doch auch und helfe mir dabei." "Was glaubst du, könnt ihr heute dann schon alleine daran denken, die Badehose aufzuhängen." "Jetzt halbieren wir mal das Aufgabenblatt (falten), dann kannst du die andere Hälfte nach einer kurzen Pause in Angriff nehmen."
  • Positive Kommunikation von Regeln
    "Die Schuhe stehen bei uns beim Eingang auf der Ablage."
    "Es ist bald Zeit, dass du nach Hause gehst, jetzt habt ihr noch Zeit alles aufzuräumen, was ihr zum spielen gebraucht habt." "Ich möchte, dass ihr mit dem Ball im Garten spielt." Sollte nicht mit dem Ball drin gespielt werden, dann liegt er auch nicht drin, sondern am Eingang, um ihn nach draussen zu nehmen. Bei uns zu Hause dürfen Kinder in diesem und diesem Raum spielen und nach dem spielen räumt ihr dann vor dem Heimgehen noch auf, ich werde euch erinnern, wenn es Zeit ist.
  • Freiraum geben, klare Grenzen 
    "Wann sind eine Hausaufgaben eingeplant?" "Bei uns zu Hause gilt die Regel, dass keine Spielsachen herumgeworfen werden. Wenn du gerne Sachen rumwirfst, dann gehe bitte nach draussen und spiele mit dem Ball." "Diese Schublade bleibt so wie sie ist, und es hat hier eine Schublade die du ausräumen darfst."
  • Zuhören, ernst nehmen, nachfragen, Interesse zeigen für Computerspiel und wieso es es so toll ist.
  • Fehler machen dürfen
    Alle dürfen Fehler machen, wir alle lernen ein Leben lang, auch wir Eltern
  • Gefühle äussern und ansprechen
    Alle Gefühle sind erlaubt
  • Keine Machtkämpfe
    Aussteigen wenn immer möglich, mehr Schweigen und Handeln
  • Bei eigener Wut
    Erziehungspause, bis ich selbst runter komme.
  • Beruhigen, statt erklären
  • Es tut mir leid Sätze
    dann handeln
  • Ja Sätze
    "Ja, das ist so." "Ja, das gibt es." "Ja, ich verstehe, dass du jetzt traurig bist.2
  • Fragen, keine Ratschläge
    "Was möchtest du jetzt tun?", "Hast du eine Idee, was du jetzt tun könntest, damit Elsa nicht mehr traurig ist?" Ratschläge sind Schläge
  • Sobald Sätze (anstelle von Drohungen)
    "Sobald du aufgeräumt hast, können wir ins Schwimmbad gehen." "Nachdem du die Hausaufgaben gemacht hast, machen wir eine z'Vieri Pause und dann kannst du das Computerspiel machen."
  • Emotionale Verbindung herstellen, Beziehung herstellen
    Was magst du besonders? Was hast du nicht gern?
  • Abwarten und nicht ausfragen
    Wer und warum Tabu? Sondern offene Frage: "Wie geht es dir?" "Welchen Plan hast du heute?" 
  • Frühzeitig Vorhaben ankündigen und Kind auf Erwartungen einstellen.
    "Bald, oder in 5 Minuten gehen wir nach Hause und deshalb musst du beginnen aufzuräumen. Soll ich dir helfen?", Wir gehen jetzt in den Volg einkaufen und es gilt die Regel, dass du nur mit den Augen schaust und wir nur einkaufen, was auf der Einkaufsliste steht." "Wir gehen heute auf Besuch bei deinem Gotti. Es gibt zuerst z'Mittag, dort bleibst du am Tisch sitzen, bis alle Kinder gegessen haben, dann dürft ihr runter zum spielen." "Wir gehen in die Skiferien, dort geht ihr dann in die Skischule, weil Mami und Papi euch das nicht so gut beibringen können. Wir holen euch dann ab um 12 Uhr und essen gemeinsam z'Mittag und am Nachmittag fahren wir dann gemeinsam." Der Vorteil solcher Ankündigungen ist, dass das Kind sich auf etwas einstellen kann und dann in der Situation weiss, was von ihm erwartet wird und es versucht dann nicht immer irgendwelche Grenzen zu sprengen.
  • Verschiedene Regeln durch Erwachsene sind möglich
    "Heute ist Papa Tag, heute ist er die Person, den du alles fragen kannst." Wir als Eltern sind gut gefahren, wenn wir die Tage aufteilten, damit wir unsere Regeln nicht immer vor den Kindern diskutieren mussten, da die häufig im Detail nicht überein stimmten. Kinder können sehr gut lernen, dass bei Papi andere Regeln gelten, als wenn Mami Tag ist. Unsere Kinder haben dann jeweils gefragt, ob heute Mami oder Papi Tag ist, dies obwohl wir zusammenlebten und auch zusammen den Tag verbracht haben. Es hat uns viele Konflikte erspart und wir lernten, dass der andere das auf seine Art auch sehr gut macht. Wenn die Kinder am Abend dann im Bett waren konnten wir diskutieren.

 

Wertschätzende Kommunikation

  1. Kontakt herstellen (Blickkontakt)
    Persönlich mit Namen ansprechen, Blickkontakt suchen, Runter gehen auf Ebene des Kindes und in die Nähe. Bei älteren Kindern: "Ich möchte etwas mit dir besprechen, hast du 5 Minuten Zeit?"
  2. Nach hergestellten Kontakt den konkreten Wunsch in positiver Form mitteilen, Grenzen bekannt geben
    Ich möchte, dass du am Tisch sitzen bleibst, bis alle Kinder fertig mit Essen sind. Dann dürft ihr runter gehen zum spielen. Ich möchte, dass du nach WC die Hände mit Seife wäschst. "Ich möchte, dass du mir sagst wohin du weggehst, wenn du das Haus verlässt."
  3. Die Meinung oder Reaktion des Kindes erforschen
    Zuhören, schweigend. "Was denkst du, kannst du das in Zukunft schon selbst?" Was können wir gemeinsam tun, dass das das nächste Mal klappt? "Wann denkst du musst du ins Bett, damit du am anderen Tag gut aufstehst und fit bist in der Schule?" Kannst du das schon selbst, oder soll ich dich an die Zeit erinnern?"
  4. Spiegeln
    Du meinst, ich sollte dir die Verantwortung überlassen und dich nicht mehr daran erinnern." "Dir stinkt es, wenn ich dich daran erinnere. Was denkst du, wie das von alleine geht? Dich stört es, dass ich angst um die habe, wenn ich  nicht weiss, wo du bist?
  5. Gemeinsam nach Lösungen suchen
    "Ich werde ab Morgen die Verantwortung an dich übergeben." "Ich werde mir Mühe geben, die Angst für mich zu behalten."
    "Ich werde, wenn ich merke dass ich wütend werde, das nächste Mal ruhig auf 10 zählen, bevor ich etwas sage."

 

Ein Beispiel für das Verhalten der Eltern:

Das Kind kommt zu spät nach Hause

Schön dass du da bist! Ich möchte jetzt etwas mit dir besprechen! Ich habe einen Wunsch: Ich möchte, dass du zukünftig pünktlich zu Hause bist, oder wenn das nicht möglich ist, dass du mir Bescheid gibst, dass der Bus zu spät abgefahren ist. Was können wir tun, dass du zukünftig zur abgemachten Zeit zu Hause bist?

 

Das Kind flucht und sagt schlimme Wörter

Selbst Vorbild sein und solche Wörter nicht brauchen. Ich bin froh, wenn du sagst, dass dir etwas nicht passt und wir einander sagen können, was wir denken. Ich fühle mich sehr unwohl, wenn ich dich fluchen höre, vor allem die Wörter die du gebraucht hast, finde ich ganz schlimm. Kennst du die Bedeutung des Wortes "Fuck you?" Was wären bessere Wutwörter?

 

Das Kind ist zerstörerisch oder aggressiv, schlägt andere

Wenn die Schlägerei gefährlich ist, sofort unterbrechen: "Das ist gefährlich, fertig jetzt."

Wenn du wütend bist, darfst du deine Fäuste in den Sitzsack schlagen. 

Klare Regel: "Bei uns werden die Spielsachen nicht herumgeworfen, weil wir den Sachen Sorge geben!" Wenn du etwas herumwerfen willst, nehme den Ball und schmeisse ihn im Garten rum." 

Es ist so, dass wenn die Spielsachen herumfliegen, dann werden wir sie versorgen.

"Bist du wütend und deine Freundin traurig? Könnt ihr selbst alleine fertig streiten?"

 

Erwünscht

Beziehung pflegen, Kind ernst nehmen dem Entwicklungsstand entsprechend, Klare aber wenige Regeln und Grenzen formulieren, die verteidigt werden und gleichzeitig viel Freiheit geben, Alternativen von dem was erwünscht und erlaubt ist anbieten. Positives Verhalten wird durch Aufmerksamkeit gestärkt. Negatives Verhalten ignoriert und nicht belohnt durch Aufmerksamkeit, es wird abgewöhnt. Kurze klare Aussagen. Gefühle werden angesprochen. Wertschätzende Sprache. Wünsche und Regeln äussern, Positive Brille, aber auch sagen, wenn etwas verletzt oder wie ich etwas empfinde.

 

Verboten!

Schimpfen, andere abwerten, drohen, fordern, bewerten, korrigieren, zu lange Erklärungen und zuviel reden und monologisieren, nörgeln, über andere Menschen klagen. Keine Vorträge!

 

 

Umgang mit ADHS-, ADS-Tendenzen

  1. Klare und immer dieselben (Tages)-Abläufe und Strukturen erleichtern Einiges, da Dinge vorhersehbar werden und weniger Stress entsteht.
  2. Immer wieder Geduld und innere Ruhe
  3. Balance finden zwischen Über- und Unterforderung. Wann ist das Kind unterfordert (wenig Reize), wann ist es Reizüberflutet. Das kann auch bedeuten, dass wenn es bei einem Besuch auffällig wird, weil es überfordert und überreizt ist, beginnt Dinge herum zu werden und zu schlagen, dann kann man sagen: "Komm doch ein wenig zu uns an den Tisch, dann kannst du dich etwas beruhigen, sobald du dich beruhigst hast räumen wir gemeinsam auf." Oder wenn das Kind nicht aufhört auf Besuch Grenzen zu überschreiten, dann kann man einmal den Plan ankündigen. "Du ich glaube, jetzt ist es dann so, dass wir zusammenpacken werden
  4. Eine gute Ordnung in Wohnung, im Zimmer, beim Lernen, kein Chaos
  5. Ruhe durch Eltern vermitteln
  6. Unsere Zeit alleine täglich 15 oder 30 Minuten, besser als keine Zeit. Kinder auf Eltern aufteilen, Papi und Mami Zeit je.
  7. Die Kinder ins Leben einbeziehen und teilnehmen lassen. Sie dürfen staubsaugen, abwaschen, Geschirrspüler ausräumen etc.
  8. Eigentum, was gehört mir, was gehört dir, was gehört uns gemeinsam. Es gibt gezielt Dinge, die allen gemeinsam gehören.
  9. Klare stabile Grenzen, sofort reagieren und Grenze verteidigen
  10. Negatives Verhalten nicht belohnen durch Aufmerksamkeit oder durch Belohnung. Bei positivem Verhalten Aufmerksamkeit zukommen lassen und positiv verstärken. (d.h. nicht loben, sondern Freude zeigen) Das gewünschte Verhalten vorleben, vormachen, vorzeigen.
  11. Positive Umdeutung des Symptoms. Rosen anstatt Dorne.
  12. Vertrauensvorschuss anstatt Drohung 

Quelle Maria Kennessey- Szunhanyi